Scannen von Filmmaterial

Auflösung

Wir verwenden beim Scannen von Kleinbild-Filmmaterial standardmäßig eine Auflösung von 3000 dpi. Das heißt, die Abtastungsdichte beim Einscannen beträgt 3000 Dots per Inch, oder 3000 Punkte pro Zoll (1 Zoll = 2,54 cm). Diese Auflösung reicht aus, um die gesamte Bildinformation des Filmmaterials zu erfassen. Beim Scannen mit noch höherer Auflösung (z. B. 4000 dpi) wird schon die Filmkorngröße (ca. 0,025 - 0,03 mm) unterschritten und somit effektiv keine bessere Auflösung von Details mehr erreicht. Beim Scannen mit einer geringeren Auflösung wird unter Umständen die Bildinformation nicht vollständig erfasst. Sie ist somit nicht im Bild enthalten, Details können nur unscharf wiedergegeben werden, Ausschnittsvergrößerungen sind unmöglich. Insbesondere zum Archivieren und um später bei einem Bilderservice Abzüge von den digitalen Bildern machen zu lassen, sollte soviel Bildinformation wie möglich gespeichert werden. Aus diesem Grund bieten wir standardmäßig eine Auflösung von 3000 dpi beim Scannen an.

Zum Gebrauch im Internet sind solche Bilddateien natürlich viel zu groß. Wenn Sie aber einmal ein Bild mit einer großen Auflösung haben digitalisieren lassen, dann können Sie leicht mit jedem gängigen Bildbearbeitungsprogramm Kopien von dieser Datei in jeder gewünschten niedrigeren Auflösung erzeugen. Wir übernehmen das auch gern für Sie. Umgekehrt ist dies nicht möglich: Von einer Bilddatei mit einer geringen Auflösung können Sie zwar ein Bild höherer Auflösung erzeugen, die fehlende Bildinformation wird aber lediglich durch einfaches Interpolieren ergänzt. Die Zahl der Bildpunkte steigt damit zwar an, es erfolgt jedoch keine Vergrößerung der Bildinformation.

Falls Sie Fragen dazu haben oder sich nicht sicher sind, welche Auflösung Sie für Ihre Zwecke brauchen, dann können Sie sich gern telefonisch oder per Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. bei uns melden. Oder Sie werfen einen Blick in die Tabellen am Ende dieser Seite.

Dateiformat

Aufgrund der großen Datenmengen, die beim Digitalisieren entstehen, werden besonders Fotografien oft im JPG-Format gespeichert. Dabei werden Farbverläufe über mehrere Pixel zusammengefasst, die Bildinformation schrumpft zusammen. Dieses Verfahren eignet sich besonders gut für Fotografien, da hier, anders als bei Grafiken, häufig stetige Farbverläufe vorkommen. Der Nachteil dabei ist, dass Bildinformation unwiederbringlich verloren geht. Das Zusammenfassen lässt sich nämlich nicht einfach wieder rückgängig machen. Da sich jedoch der Grad der Komprimierung wählen lässt, ist es möglich, einen Kompromiss zwischen annehmbarer Dateigröße und akzeptabler Bildqualität zu schließen. Wir verwenden standardmäßig eine relativ niedrige Kompressionsrate mit einer Qualitätsstufe von etwa 95 %. Die Datei besitzt dann nach dem Scannen mit 3000 dpi eine Größe von ca. 2 bis 5 Megabyte (MB). Die tatsächliche Größe hängt vom jeweiligen Motiv ab.

Um Bilddateien verlustfrei zu speichern, kann z. B. das TIF-Format verwendet werden. Da es jedoch nur eine moderate Kompression ermöglicht, ergibt sich eine relativ große Datei, die entsprechend mehr Speicherplatz erfordert.

Dateigröße

Nach Abzug des stets mitgescannten Rands besitzt das Bild vom Kleinbild-Film eine Größe von ca. 4000 x 2600 Pixeln, das sind etwas mehr als 10 Megapixel. Im TIF-Format ohne Kompression beträgt die daraus resultierende Dateigröße über 30 Megabyte (MB). Mit Kompression, welche im TIF-Format verlustfrei ist, wird die Dateigröße immerhin auf etwa 15 - 20 MB reduziert. Wie gut sich die Bilddaten komprimieren lassen, hängt dabei von der Art des fotografierten Motivs ab. Je mehr Pixel den gleichen Farbwert besitzen, desto besser kann die Information der Datei zusammengefasst werden. Mehr zu den resultierenden Dateigrößen, auch von anderen Filmformaten, am Ende dieser Seite.

Farbkorrektur (ROC)

Mit Hilfe der Farbrestaurierung der Nikon-Scanner (ROC, Restauration of Colours) können die Farben von alten, verblassten Dias, aber auch von verfärbten Negativen (z. B. mit Rotstich) korrigiert werden.

Auch der CanoScan 9950F, den wir zum Digitalisieren von Großformatfilmmaterial einsetzen, verfügt über eine Farbkorrekturmöglichkeit.

Neben diesen Methoden, die schon beim Scannen genutzt werden, kann auch eine nachträgliche manuell durchgeführte Farbkorrektur das Ergebnis noch deutlich verbessern. Fragen Sie uns, falls Sie Interesse daran haben.

Farbtiefe

Die standardmäßig verwendete Farbtiefe von 24 Bit bedeutet, dass je 8 Bit, also 256 Werte, für die Farben rot, grün und blau, aus denen jeder Pixel zusammengesetzt ist, verwendet werden. Das ergibt eine Zahl von etwa 16 Mio. möglichen Farbwerten pro Pixel (256³).

Bei der doppelten Farbtiefe von 48 Bit werden 16 Bit pro Farbe (rot, grün, blau) verwendet. Daraus resultiert dann eine Gesamtzahl von 281,5 Bio. möglichen Farbwerten für einen Pixel. Die Dateigröße steigt dabei, zumindest beim Speichern ohne Kompression, auch auf das Doppelte an. Sinnvoll ist das Scannen mit einer solch hohen Farbtiefe nur, falls größere Farbkorrekturen vorgenommen werden sollen. Im Normalfall ist eine Farbtiefe von 24 Bit vollkommen ausreichend.

Filmkornglättung (GEM)

Die Filmkorngröße bei einem Film mit einer Empfindlichkeit von ASA 400 beträgt etwa 0,025 bis 0,030 mm. Wird solches Filmmaterial mit einer sehr hohen Auflösung von 4000 dpi gescannt, so erzeugen die Filmkörner in der Bilddatei ein deutliches "Grieseln". Um diesen Effekt abzuschwächen und das Bild, besonders im Bereich größerer einfarbiger Flächen (z. B. Himmel) zu glätten, wird die Filmkornglättung (GEM, Grain Equalization and Management) eingesetzt. Der Nachteil des Verfahrens besteht darin, dass das Bild durch das Zusammenfassen der Pixelwerte an Schärfe verliert. Es eignet sich daher vor allem für besonders grobkörniges Filmmaterial und glatte Flächen ohne viele Details.

Großformatfilme

Wir scannen Einzelbilder im Großformat, als Negativ oder Positiv, bis zu einer Größe von 17 x 23 cm. Da für die Digitalisierung dieses Formats der CanoScan 9950F zum Einsatz kommt, ist es möglich, eine optische Auflösung von bis zu 1600 dpi zu erhalten. Diesen Wert bieten wir standardmäßig für den Großformatscan an.

Zur besseren Einschätzung der resultierenden Dateigrößen werfen Sie bitte einen Blick in die Tabelle am Ende dieser Seite.

Kodachrome-Filme

Die Digitalisierung von Kodachrome-Dias resultiert beim Scannen mit normalen Einstellungen häufig in einem Blaustich der erhaltenen Bilddatei. Des weiteren kann es zu Problemen mit der Staub- und Kratzerentfernung (ICE) kommen, da das Filmkorn dieses Filmtyps von vielen Scannern wie beim Scan von Schwarz-weiß-Filmen als Staubpartikel missinterpretiert wird. Mit dem Digital ICE Professional des Nikon Super Coolscan 9000 ED lassen sich auch diese Hürden nehmen.

Mehrfachscans

Mehrfachscans sind Scans, bei denen das zu digitalisierende Negativ oder Dia mehrfach abgetastet und dann ein daraus gemitteltes Bild abgespeichert wird. Dieser Vorgang führt dazu, dass das Rauschen, also die kleinen Störungen, die besonders in einfarbigen, ungemusterten Bereichen des Bildes negativ auffallen können, reduziert wird. Wir bieten Mehrfachscans auf Wunsch in den Stufen 2x, 4x, 8x und 16x an. Fragen Sie uns, falls Sie diese Option in Anspruch nehmen möchten.

Mittelformatfilme

Wir scannen Filmstreifen im Mittelformat, als Negativ oder Positiv, bis zu einer Größe von 6 x 8 cm. Beispielsweise lassen sich die folgenden Formate problemlos digitalisieren:

  • 4,5 x 6 cm (Bildgröße 41,5 x 56 mm),
  • 6 x 6 cm (Bildgröße 56 x 56 mm),
  • 6 x 7 cm (Bildgröße 56 x 69 mm),
  • 6 x 8 cm (Bildgröße 56 x 76 mm),

Panoramafotos in den Größen 6 x 12 cm und 6 x 17 cm, sowie Filmstreifen mit Breiten von bis zu 23 cm können, abhängig von der gewünschten Auflösung, ebenfalls gescannt werden. Hier ist das Digitalisieren per Flachbettscanner möglich (s. Großformat).

Um einen Begriff für die resultierenden Dateigrößen zu bekommen, werfen Sie bitte einen Blick in die Tabelle am Ende dieser Seite. Dort sind als Beispiel die Werte für eine Bildgröße von 56 x 56 mm angegeben.

Nachbearbeitung

Wie schon erwähnt, entfernen wir standardmäßig den beim Digitalisieren entstehenden Rand. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die Bilder ohne Randbeschnitt zu speichern, falls Sie dies wünschen.

Zur kostenlosen Nachbearbeitung gehört außerdem das Drehen von hochkant aufgenommenen Bildern in die richtige Orientierung, da das Scannen zumeist im Querformat erfolgt. Dies geschieht nach Augenmaß und ohne Gewähr für die Richtigkeit. Viele Bildbearbeitungsprogramme bieten ein verlustfreies Drehen von Bildern in 90°-Schritten an. Somit ist eine nachträgliche Ausrichtung problemlos möglich.

Im Falle von diagonalen Aufnahmen entscheiden wir uns nach eigenem Ermessen für das Speichern im Hoch- oder Querformat. Eine "richtige" Orientierung wird hier standardmäßig nicht vorgenommen.

Pocketformatfilme

Wir scannen Filmstreifen im Pocketformat (Bildgröße 13 x 17 mm), als Negativ oder Positiv, bis zu einer Länge von 30 cm. Auch die Digitalisierung von gerahmten Pocketdias ist möglich.

Einen Überblick über die resultierenden Dateigrößen erhalten Sie in der Tabelle am Ende dieser Seite.

Randentfernung

Wir bieten beim Scan von Kleinbild-Dias standardmäßig eine automatische Randentfernung an. Dabei wird schon vor dem eigentlichen Scanvorgang der Bereich ausgewählt, der gescannt werden soll. Da dies für alle Scans gilt, ist die Auswahl etwas gröber und ein Teil des Randbereichs der Bilder wird mit abgeschnitten (ca. 5 - 10 % des Bilds, s. Abb. 1, alles außerhalb der rot gestrichelten Linie wird abgeschnitten).

Wahlweise kann die Auswahl auch so getroffen werden, dass ein Rand am Bild verbleibt und Sie den Ausschnitt später selbst auswählen können (s. Abb. 2).

mit Randbeschnitt

mit Randbeschnitt

Abb. 1

ohne Randbeschnitt

ohne Randbeschnitt

Abb. 2

Beim Scannen von Pocket- und Kleinbild-Negativen, sowie Mittel- und Großformatfilmen wird der Rand vor dem Scannen für jedes Bild einzeln gesetzt (manuelle Randentfernung). Aus diesem Grund kommt es hier praktisch kaum zu Verlusten beim Randbeschnitt.

Scangeräte

Wir verwenden zum Scannen von Filmmaterial die Geräte "Super Coolscan 5000 ED", "Super Coolscan 9000 ED" von Nikon und "CanoScan 9950F" von Canon.

Staub- und Kratzerkorrektur (ICE, FARE)

Die hardwaregesteuerte Staub- und Kratzerentfernung (ICE, Image Correction and Enhancement) sorgt dafür, dass kleinere Staubkörnchen und Kratzer, die bei der Anfertigung von Abzügen häufig entstehen, nicht auf dem digitalisierten Bild auftauchen. Dabei wird das Filmmaterial beim Einscannen zusätzlich mit einem Infrarotstrahl abgetastet. So können Partikel und Unebenheiten, die sich auf der Filmoberfläche befinden, erkannt und aus dem Bild herausgerechnet werden. Leider funktioniert dieses Verfahren nicht bei Schwarz-Weiß-Filmen, da die Beschichtungen aus Silberpartikeln als Staubkörner missinterpretiert werden.

Der beim Scannen von Großformatfilmen verwendete CanoScan 9950F bietet ein anderes Verfahren zur Staub- und Kratzerentfernung an. Das sogenannte FARE (Film Automatic Retouching and Enhancement) ist nicht hardwarebasiert, sondern wird vom Scanprogramm erst nach dem Einlesen der Bilddaten durchgeführt.

Wir setzen die Staub- und Kratzerkorrektur standardmäßig mit ein, wobei Schwarz-Weiß-Filme auf Silberbasis ausgenommen sind.

Auflösung, korrespondierende Bild- und Dateigrößen auf einen Blick*

Filme im Pocketformat (Negativ, Dia, 13 x 17 mm)
Auflösung Bildmaße
(Pixel)
Bildgröße
(Megapixel)
Dateigröße
(JPG)**
Dateigröße
(TIF)***
Dateigröße
(TIF 48)***
4000 dpi 2600 x 1800 3,7 1,5 MB 11 MB 22 MB
3000 dpi 2000 x 1400 2,8 1,1 MB 8,5 MB 17 MB
2000 dpi 1300 x 900 1,9 0,7 MB 5,6 MB 11 MB
1000 dpi 650 x 450 0,9 0,4 MB 3 MB 6 MB
500 dpi 320 x 220 0,4 200 KB 1,5 MB 3 MB
Filme im Kleinbildformat (Negativ, Dia, 24 x 36 mm)
Auflösung Bildmaße
(Pixel)
Bildgröße
(Megapixel)
Dateigröße
(JPG)**
Dateigröße
(TIF)***
Dateigröße
(TIF 48)***
4000 dpi 5500 x 3500 19 7 MB 55 MB 110 MB
3000 dpi 3900 x 2500 10 3,5 MB 30 MB 60 MB
2000 dpi 2600 x 1700 4,5 1,5 MB 15 MB 30 MB
1000 dpi 1300 x 900 1,2 400 KB 3,5 MB 7 MB
500 dpi 690 x 450 0,3 100 KB 900 KB 1,8 MB
Filme im Mittelformat (Negativ, Dia, 56 x 56 mm)
Auflösung Bildmaße
(Pixel)
Bildgröße
(Megapixel)
Dateigröße
(JPG)**
Dateigröße
(TIF)***
Dateigröße
(TIF 48)***
4000 dpi 9000 x 9000 80 25 MB 240 MB 480 MB
3000 dpi 6700 x 6700 45 15 MB 130 MB 260 MB
2000 dpi 4500 x 4500 20 7 MB 60 MB 120 MB
1000 dpi 2200 x 2200 5 2 MB 15 MB 30 MB
500 dpi 1100 x 1100 1,3 500 KB 4 MB 8 MB
Filme im Großformat (Negativ, Dia, 9 x 12 cm)
Auflösung Bildmaße
(Pixel)
Bildgröße
(Megapixel)
Dateigröße
(JPG)**
Dateigröße
(TIF)***
Dateigröße
(TIF 48)***
1600 dpi 4500 x 4500 20 7 MB 60 MB 120 MB
1000 dpi 2200 x 2200 5 2 MB 15 MB 30 MB
500 dpi 1100 x 1100 1,3 500 KB 4 MB 8 MB

* Die Größenangaben beziehen sich auf die Bild- bzw. Dateigrößen nach vollautomatischem Abzug des Rands. Alle Angaben sind ungefähre Werte. Die tatsächliche Bildgröße in Pixeln ist zum einen abhängig vom Filmtyp. Zum anderen spielt beim gerahmten Dia die Innengröße des Rahmens eine entscheidende Rolle. Hier können z. B. Teile des Bildes durch den Rahmen verdeckt werden, wodurch die resultierende Bildgröße entsprechend kleiner ausfällt.

** Die Dateigrößen im JPG-Format schwanken z. T. erheblich, die hier angegeben Werte sind Durchschnittswerte. Sie werden zum einen durch das Motiv beeinflusst, zum anderen spielt es eine Rolle, ob mit oder ohne Filmkornglättung (GEM) gescannt wurde. Ein Bild mit geglätteten Pixelwerten kann effektiver komprimiert werden, die Datei ist kleiner.

*** Die Werte gelten für Dateien im unkomprimierten TIF-Format.

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